ASO

Blogeintrag:

Grundlagen der App Store Optimierung (ASO)

26 Juni 2016

Wer eine App programmieren und anschließend verkaufen möchte, muss sich mit den Grundlagen der ASO (App Store Optimierung) auskennen. Es handelt sich hierbei und die jüngere Schwester der SEO (Suchmaschinenoptimierung), die für das App Rating und damit für den Verkauf von Apps rasant an enormer Bedeutung gewinnt. Die App Entwicklung ohne entsprechende ASO macht kaum noch Sinn, wenn die Apps kommerziell vermarktet werden sollen.

App programmieren und ASO: der Hintergrund

In den letzten Jahren hat die App Entwicklung enorme Fortschritte gemacht. Die Zahl der in den Stores veröffentlichten Apps steigt dementsprechend blitzschnell an. 

Das bedeutet: Das App Rating wird immer wichtiger, ohne App Store Optimierung geht nichts mehr. Vor einigen Jahren noch genügte es, eine neuartige, interessante App zu veröffentlichen - sofort gab es viele Downloads. Das ist heute nicht mehr möglich. Aus der einstigen „Goldgräber-Branche“ - App programmieren, veröffentlichen, daran verdienen - ist nun ein traditionelles Business geworden, und hier spielt Marketing eine überragende Rolle. Marketing für Apps heißt ASO.

App programmieren und vermarkten: Wie geht das?

Wenn eine App im App Store (Google Play oder iTunes) ein gewisses App Rating erreichen soll, sind hierzu Maßnahmen der App Store Optimierung erforderlich. Die App wird dadurch besser auffindbar, die Zahl der organischen Downloads steigt. Es ist also derselbe Effekt wie bei einer guten Suchmaschinenoptimierung, bei der die Webseite in den organischen Suchergebnissen ohne jede Werbung besser gefunden wird. ASO ist absolut nötig, denn etwa die Hälfte aller Downloads passiert nach einer Suche im jeweiligen App Store. 

Die Suche im jeweiligen App Store ist damit deutlich wichtiger für das Auffinden der App als die Veröffentlichung unter „featured“ Apps oder in den Top Charts. Wer eine App programmieren möchte, sollte daher das Marketing von vornherein ins Auge fassen.

Faktoren für das Ranking von Apps in den App Stores

Die Faktoren unterscheiden sich ein wenig zwischen den beiden App Stores Google Play und iTunes. Die prinzipiellen Grundlagen sind aber relativ gleich. Die Faktoren lassen sich im Überblick in die On- und die Off-Faktoren unterscheiden (wie bei der Onpage- und der Offpage-Suchmaschinenoptimierung):

On-Faktoren

  • Name der App
  • App-Beschreibung
  • Suchbegriffe (gilt nur für iTunes)
  • Icon
  • Screenshots
Off-Faktoren

  • Zahl der Downloads
  • „Momentum“ = positive/negative Veränderungen bei der Zahl der Downloads in einem bestimmten Zeitraum
  • durchschnittliches App Rating, Zahl der Ratings
  • Downloads vs. Deinstallationen
  • Dauer der App Nutzung durch die User
  • Zeit-Faktor: Vorteil für neue Apps

Einige der Faktoren können Entwickler sehr gut beeinflussen, wenn sie die App programmieren, das sind die On-Faktoren. Es gibt auch Faktoren, die sich jedenfalls durch die App Entwicklung kaum beeinflussen lassen.

On-Faktoren der ASO

Der Name der App könnte der wichtigste On-Faktore der App Store Optimierung sein. Er signalisiert dem App Store, wofür die App gut ist und welche Suchbegriffe dementsprechend für sie relevant sind. Wenn eine App für deutsche Nutzer Kochrezepte bereithält und auch so heißt, wird sie bei der entsprechenden Suche ganz weit vorn landen. Auch die Beschreibung ist für das App Rating ziemlich wichtig, denn sie klärt nicht nur die Nutzer gut auf und motiviert sie damit zum Download, sondern liefert auch dem internen Suchalgorithmus des App Stores relevante Keywords, die mithilfe der Beschreibung explizit signalisiert werden. Die App für Kochrezepte sollte das Wort “Kochrezepte” mehrmals enthalten, vielleicht in den Longtail-Kombis “Kochrezepte für den Winter”, “... für den Sommer”, “... für Weihnachten” etc. Ein Feld für Suchbegriffe - sehr nützlich für die App Store Optimierung - bietet nur iTunes an, Google Play hingegen nicht. Bei iTunes stehen hierfür 100 Zeichen inklusive Leer- oder Sonderzeichen zur Verfügung, die möglichst effizient zu nutzen sind. Anstelle des Leerzeichens ist das Komma aus Gründen der Zeichenökonomie sinnvoller. Das Keyword des Namens muss hier nicht extra nochmals wiederholt werden. Über das Icon machen sich Programmierer während der App Entwicklung viele Gedanken, die sich auch auf die Optimierung beziehen sollten. Ein Icon signalisiert den Usern den Brand und hebt die App hervor. Es sollte im Einklang mit dem App-Namen stehen. Sceenshots gehören nicht nur zur ASO, sondern zum allgemeinen Marketing von Apps. Sie sollen als Werbebanner für die Erklärung der App verwendet werden, auch ein Erklärungsvideo wäre sehr hilfreich. Diese relativ beschränkte Zahl von Tools sollten Benutzer im Hinterkopf haben, wenn sie die App programmieren. Sie dienen dazu, sowohl dem App Store als auch den Benutzern die Ausrichtung und den Inhalt der App zu vermitteln. Wenn Entwickler eine App programmieren und nur diese On-Faktoren beachten, haben sie schon den ersten Schritt zu einer guten ASO bewältigt. Er kann dazu führen, dass die App eine vielleicht nicht große, aber doch stabile Zahl von Downloads erreicht (jedenfalls kurz nach ihrem Publizieren, siehe weiter unten). Natürlich darf hierfür die entsprechende Nische nicht allzu stark umkämpft sein. Die Off-Faktoren lassen sich schwerer beeinflussen, können aber sehr wirksam sein.

ASO Off-Faktoren

Wer ein noch besseres App Rating erreichen möchte, muss die Off-Faktoren ebenfalls berücksichtigen. Dazu gehört die Zahl der Downloads, die wohl der wichtigste Faktor überhaupt für eine App Store Optimierung ist. Natürlich wird jedermann bei einer App Entwicklung darüber nachdenken, ob diese Applikation überhaupt Chancen auf ein großes Interesse beim Publikum hat. Nur unter dieser Prämisse lohnt es sich schließlich, dass sich Entwickler an die Arbeit machen und eine App programmieren. Dieser Aspekt wird gern vergessen, das gilt generell für das gesamte Marketing. Natürlich lässt sich ein Produkt mit sehr viel Werbung ins Bewusstsein der Verbraucher prügeln, doch das heißt noch lange nicht, dass diese es gut finden, es begehren und darauf sehnsüchtig gewartet haben. Natürlich können Marketingmaßnahmen immer etwas bewirken, allerdings wünschen auch die App Stores kein Werbe-Spamming für wenig nützliche Apps. Daher haben sie ihre Algorithmen so entwickelt, dass die Einflussnahme auf Off-Faktoren relativ schwierig ist - und zwar bei Google Play noch weitaus schwieriger als bei iTunes. Das liegt daran, dass der Suchmaschinenbetreiber Google sich mit Suchmaschinenalgorithmen bestens auskennt und Manipulationsversuche sehr effektiv unterbindet. Bei iTunes hingegen sind die Ranking-Faktoren linearer und damit einfacher zu beeinflussen. Wer nun sein App Rating über die Off-Faktoren verbessern möchte, sollte daran denken, dass mindestens genauso wichtig wie die absolute Zahl von Downloads der Zeitfaktor ist: das Verhältnis aller Downloads zur vergangenen Zeit. Das wird als “Momentum” bezeichnet. Diese Anzahl von Downloads lässt sich relativ einfach über ein gekonntes Performance Marketing beeinflussen. Das können Presse-Berichte, Online-Beschreibungen und zu diesen viel SEO oder gar der eigene Kauf der Apps sein. Diese landen dann weiter vorn im App Store und werden häufiger bewertet. Die Algorithmen der Stores gewichten die Zahl von Käuferbewertungen wahrscheinlich noch etwas höher als die vergebenen Noten. Eine hohe Zahl an Bewertungen belegt nämlich das Interesse an der App. Wenn sie interessant ist, werden sie viele Kunden (zunächst) herunterladen, woran der Store auch etwas verdient. Er schiebt also interessantere Apps eher nach oben als besonders gute, aber wenig interessante Apps. Auch die Zahl von Ratings lässt sich beeinflussen: Nutzer sollten stets motiviert werden, die App zu bewerten. 

Die Metrik der App Nutzung und der Zeit-Faktor

Google Play bewertet die App Nutzung sehr stark. Sie lässt sich durch die Relation von Installationen vs. Deinstallationen ermitteln, ebenso kann der App Store auf verschlungenen Wegen (etwa über die Ermittlung des Interesses an Updates inklusive Interpolation unter allen Nutzern) die durchschnittliche Nutzungsdauer feststellen. Wer heute eine Android App programmieren möchte, sollte das strikt bedenken: Die App muss für ein gutes Ranking bei Google Play auch nützlich sein. Die Betrachtung des Zeit-Faktors führt zu einem erstaunlichen Ergebnis: Neue Apps ranken im Store meistens besser. Es gibt viele Applikationen, die in den ersten 10 bis 14 Tagen nach ihrem Release die höchsten Umsätze erzielen. Das belegt unter anderem dieser Einkommensbericht. Das ist bedenkenswert für den Aspekt der App Entwicklung. Wenn diese ökonomisch erfolgen soll, wäre es nützlich, dass die Entwickler ihren Aufwand so kalkulieren, dass er in ein bis zwei Wochen durch Verkäufe wieder eingespielt wird. Wenn sich die App länger hält, ist das ein Bonus. Wenn die Verkäufe auch nach 14 Tagen noch vergleichsweise stabil bleiben, hat der Entwickler offenbar einen Hit gelandet. Zu beachten ist bei der gesamten hier vorgestellten Betrachtung, dass ebenso wie bei der SEO auch bei der App Store Optimierung niemand die genauen Suchalgorithmen der App Stores kennt. Was wir hier vortragen, sind also alles Hypothesen, für die aber vieles spricht.

Fazit: Was bedeuten diese Erkenntnisse für App-Entwickler und -Vermarkter?

Als Fazit lässt sich festmachen, dass ohne gezielte Optimierung und Vermarktung im App Store auch gute Applikationen heutzutage untergehen können. Die Optimierung beginnt schon mit der Beachtung der On-Faktoren bei der Entwicklung einer App, sie kann dann anschließend durch die Beeinflussung der Off-Faktoren fortgesetzt werden. Hierbei ist zu beachten, dass sich besonders im Google Play App Store das Ranking einer fertigen App über die Off-Faktoren nur noch relativ schwer beeinflussen lässt. Immer bedeutsamer wird in diesem Geschäft die Hilfe professioneller App Agenturen, die über Tools für die nötige Analyse verfügen und naturgemäß sehr viel Erfahrung mitbringen. Sie haben schon viele Hundert Apps in einen Store eingestellt und damit einen wesentlich besseren Überblick als der private Entwickler, der vom großen Hit träumt und sich die starke Konkurrenz nicht richtig vorstellen kann.

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