Mobile App von Grund auf

Blogeintrag:

Die Entstehung einer Mobile App: Von der Idee über den App Store aufs Smartphone

27 Mai 2017

In den Stores gibt es derart viele Apps, sodass der Nutzer der Meinung sein könnte, eine App Entwicklung wäre unproblematisch möglich und innerhalb weniger Tage erledigt. Im Internet gibt es auch einige Anleitungen, sodass auch Laien einen Überblick bekommen, wie eine App entwickelt werden kann. Doch bei näherer Betrachtung wird klar, dass es sich nicht nur um eine reine Entwicklungsarbeit handelt. All jene, die zum App Entwickler werden möchten, müssen das Gesamt-Ökosystem berücksichtigen. Nur dann wird die App auch zum Erfolg!

 

Es beginnt mit einer Idee...

Am Anfang war die Idee - im Idealfall gibt es sogar ein Konzept und die Antwort auf die Frage, wofür die App verwendet werden soll. Der erste Schritt führt zur Konkurrenz: Bestehen bereits ähnliche Produkte, so sollten diese analysiert werden - sind Verbesserungen möglich oder ist es gar nicht notwendig, dass eine ähnliche App entwickelt wird, weil das bereits angebotene Produkt "unschlagbar gut" ist? Des Weiteren müssen die App Entwickler darauf achten, dass nicht alle Inhalte in den Stores angeboten werden dürfen. So gibt es Apps für Glücksspiele, die mitunter zum Problem werden, wenn die Richtlinien besagen, derartige Anwendungen dürfen nicht zur Verfügung gestellt werden. Aus diesem Grund sollten die Richtlinien der einzelnen App-Stores überprüft werden, bevor es zur Entwicklung einer geplanten App kommt. Im Vorfeld sollten auch einzelne "Use Cases" definiert werden; ein weiterer Punkt ist die Frage nach der Zielgruppe. Wer hätte ein Interesse an der App? Handelt es sich um eine große Zielgruppe, so kann die Erstellung einer App Sinn machen. Natürlich spielt auch das Marketing eine wesentliche Rolle: Auch dann, wenn eine größere Zielgruppe von der App profitiert, bedeutet das aber noch lange nicht, dass sie auch zum Erfolg wird. Schlussendlich muss die App auch "bekannt" werden.

Das Konzept

Irgendwann gelangt der Entwickler zu dem Zeitpunkt, an dem er seine Idee auf Herz und Nieren geprüft hat und nun der Meinung ist, endlich die ersten Schritte setzen zu können. Wichtig ist, dass genügend Energie in die sogenannte Konzeptionsphase gesteckt wird. Es müssen Use Cases und Feinheiten durchdacht und geplant werden. Wer im Rahmen der Entwicklung bemerkt, dass das Konzept nicht zum gewünschten Erfolg führt, sollte nicht vor etwaigen Konzeptänderungen zurückschrecken. Zu beachten ist, dass die Veränderungen aber natürlich Zeit in Anspruch nehmen und die Entwicklung länger (als gedacht) dauern kann. Ein gutes Konzept beinhaltet Use Cases, die Zieldefinition, eine Beschreibung der Komponenten und auch Wireframes. Wireframes visualisieren die Strichzeichnung ohne das Design - somit ist es möglich, dass die einzelnen Funktionen und Elemente dargestellt und positioniert werden können. So sind unkomplizierte und schnelle Visualisierung der einzelnen Abläufe und Funktionsweisen möglich. In weiterer Folge stellt sich natürlich auch die Frage, woher die App die Daten bekommt, die definitiv benötigt werden, damit das Programm auch einen Nutzen hat. Wird die App mit externen Schnittstellen angebunden? Funktioniert die App nur in Verbindung mit dem Internet oder ist auch eine Offline-Benutzung möglich? Müssen die Daten aktualisiert werden? In vielen Fällen werden Serverkomponenten erforderlich, die die Daten aufbereiten, aktualisieren und in weiterer Folge zur Verfügung stellen. Dafür sollten mehrere Möglichkeiten beachtet werden: So ist es wichtig, dass mobile Plattformen überprüft werden, sodass der Entwickler auch weiß, dass er die notwendigen Daten bekommt. Zudem stellt sich auch die Frage, wie komplex die benötigten Technologien sind - sind iBeacons, Bluetooth oder Push-Notifications erforderlich oder genügen mitunter "einfachere" Technologien, sodass die Entwicklung nicht zu kompliziert wird? Am Ende muss also die Frage beantwortet werden, ob man eine Web-App oder eine native App programmieren möchte. Natürlich ist auch die Frage von Bedeutung, ob es sich um eine Tablet-App, eine Smartphone-App oder eine App handeln soll, die für alle mobilen Geräte zur Verfügung stehen soll. Wichtig ist, dass natürlich die technische Realisierbarkeit und der Markt im Auge behalten werden - wird eine derartige App benötigt und ist die Umsetzbarkeit problemlos möglich, sollte eine umfangreiche Entwicklung in Angriff genommen werden. Gibt es einerseits keinen Markt und andererseits auch nicht die technischen Möglichkeiten, genügt vielleicht eine schmalere Version, die - je nach Konzept - auch ausgebaut werden kann, sofern die App zum Erfolg wird.

Das Design

In der Konzeptionsphase werden Wireframes erstellt - in weiterer Folge kann das Design der App bearbeitet werden. Dabei gibt es natürlich die Vorgaben der eigenen Corporate Identity, zahlreiche Aspekte der unterschiedlichen Plattformen und die Nutzungsszenarien der Smartphones, die allesamt berücksichtigt werden müssen. Vor allem werden die App Entwickler feststellen, dass es verschieden große Displays gibt und auch unterschiedliche Auflösungen vorhanden sind, die das Design zur echten Herausforderung werden lassen. Natürlich muss man auch auf die User Acht geben - sind die Schaltflächen groß genug, damit auch User, die dicke Finger, keine Probleme haben werden? Natürlich besteht die Möglichkeit des einheitlichen Designs für alle möglichen Plattformen. Jedoch ist es besser, wenn sich der Entwickler an die UI-Richtlinien hält, die von den einzelnen Plattformen vorgegeben werden. Somit wird die App, je nach Plattform, optimiert und anders - also plattformspezifisch - dargestellt. Selbst der ungeübte Nutzer wird, wenn er die App nutzt, keine Probleme und Hürden haben und sich freuen, dass er die App problemlos nutzen kann. Der Designer muss sich aber nicht nur um einzelne Screens kümmern - er muss auch die Übergänge und Animationen definieren. Wichtig ist, dass ein aussagekräftiges und auch hervorragendes App-Icon geschaffen wird, sodass sich die User angesprochen fühlen. Das kleine Quadrat, das im Vorfeld angezeigt wird, sorgt - zu großen Teilen - für den Erfolg der App. Nur dann, wenn das kleine Quadrat in den Mittelpunkt rückt und sich von der Masse abhebt, wird die App auch gefunden werden!

Die Umsetzung

Bei der Umsetzung muss darauf geachtet werden, dass mit der Basis begonnen wird. Die Basis wird dann - Schritt für Schritt - ausgebaut. In kürzester Zeit entsteht eine lauffähige Version, die auf Usability und Nutzbarkeit geprüft werden kann. Wichtig ist, dass der Entwickler auf "Praxisprobleme" reagiert - haben seine Ideen, zumindest in der Theorie, besser gewirkt, so sollte er die einzelnen Schritte überdenken und gegebenenfalls optimieren. Dabei muss man nicht vom Konzept abweichen oder die gesamte Entwicklung überdenken - am Ende sind es oft nur ein paar Kleinigkeiten, die die App deutlich verbessern. Zu Beginn sollte die App ausschließlich für die Zielplattform entwickelt werden. Hier ist es auch möglich, dass der Entwickler Testvorgänge startet und überprüft, wie gut (oder fehleranfällig) seine App tatsächlich ist. Ist der Entwickler mit dem Ergebnis zufrieden, kann er die App für andere Plattform entwickeln. So sparen sich die Entwickler einen mehrfachen Anpassungsaufwand und können essenzielle Probleme vermeiden. Animationen und grafische Spielereien sind war lustig, jedoch ist es wichtig, dass diese reibungslos und flüssig laufen - ganz egal, mit welchen Geräten die App genutzt wird und auf welchen Plattformen sich die App gerade befindet. Heutzutage gibt es zwar zahlreiche Konsumenten, die mit High-End-Smartphones versorgt sind, jedoch gibt es auch eine - gar nicht zu unterschätzende - Gruppe, die gewöhnliche Smartphones nutzt. Auch diese Personen sollen, sofern sie zur Zielgruppe gehören, die App nutzen können. Es ist wichtig, dass der Entwickler am Ball der Zeit bleibt und auch auf neue Betriebssystemen oder gravierende Veränderungen reagiert. Nur so ist es möglich, dass die App auf dem neuesten Stand bleibt und von allen Nutzern, ganz egal, welche Geräte sie verwenden, benutzt werden kann.

Das strukturierte Testing

Hat der Entwickler die App in den Store hochgeladen und bemerkt, dass doch noch einige Fehler vorhanden sind, kann er eine nachträgliche Version hochladen. Zu beachten ist, dass eine Aktualisierung - etwa in den Apple Stores - rund eine Wochen benötigt. Der Entwickler sollte also darauf achten, dass er ein fehlerfreies und auch funktionierendes Produkt hochlädt. Damit der Entwickler sicher sein kann, dass die App auch funktioniert, benötigt er einen Testplan. Dieser Testplan sollte nicht nur zu Beginn eingehalten werden - Testpläne sind auch nach jeder Aktualisierung notwendig. Nur so weiß der Entwickler, dass er alles richtig gemacht hat. Zudem dürfen keinesfalls die non-funktionalen Anforderungen ignoriert werden: Die App sollte mit unterschiedlichen Endgeräten, einer schlechten Datenverbindung, im Rahmen unterschiedlicher Bildschirmgrößen und Auflösungen und auch auf unterschiedlichen Geräteklassen und Betriebssystemversionen getestet werden. Wichtig ist, dass der Entwickler mehrere Testgeräte hat, mit denen er die App überprüfen kann. Natürlich gibt es immer wieder exotische Geräte, die - in der Regel - in kaum einen Haushalt zu finden sind. Derartige Geräte müssen nicht extra gekauft werden; sie können gemietet oder auch per Remote-Steuerung verwendet werden, sodass der Entwickler weiß, ob die App auch dann funktioniert, wenn keine gewöhnlichen Geräte zur Verfügung stehen. Wichtig ist, dass die App niemals alleine getestet wird. Der Entwickler sollte mehrere Personen auswählen und diesen die App zur Verfügung stellen. So weiß der Entwickler einerseits, ob es noch etwaige Fehler gibt, die nur in der Praxis auftreten; andererseits erhält der Entwickler auch die ehrliche Rückmeldung, sodass er - gegebenenfalls - noch ein paar Änderungen vornehmen kann.

Wann wird die App veröffentlicht?

Damit die App veröffentlicht werden kann, benötigt sie auch einen prägnanten Namen, das in den Mittelpunkt rückende Icon, einen Screenshot der App und auch eine knackige Beschreibung. Wichtig ist, dass die Screenshots dafür sorgen, dass der Nutzer einen guten Überblick bekommt, welche Features zur Verfügung stehen. Für Android-Geräte ist zu beachten, dass auch alternative Stores - wie auch Amazon oder GetJar - keinesfalls ignoriert werden sollten. Die Android-Apps können des Weiteren auch auf der Homepage der App oder der Homepage des Entwicklers zur Verfügung gestellt werden, sodass ein direkter Download möglich wird. Zu berücksichtigen sind des Weiteren die unterschiedlichen Gebühren, die im Zuge der Einreichung anfallen können. Zudem gibt es, vor allem in den Apple- und Windows Phone-Stores, sogenannte Bearbeitungsfristen. Der Review-Prozess kann mitunter zwei Wochen in Anspruch nehmen.

Die Vermarktung

Wurde die App veröffentlicht, so muss sie in weiterer Folge vermarktet werden. Dafür stehen Social Media-Kanäle und die eigene Homepage zur Verfügung. Die App sollte direkt verlinkt werden, sodass ein Klick genügt, damit der Nutzer zum Download-Link gelangt. Es gibt natürlich auch die Möglichkeit, dass die App in Print-Medien beworben werden kann. Auch hier sollte ein direkter Link - also ein QR-Code - zur Verfügung gestellt werden, damit der Nutzer relativ schnell zur Seite kommt und die App runterladen kann. Das Marketing darf keinesfalls außer Acht gelassen werden. Die App muss bekannt, beliebt und erfolgreich werden. Nur dann, wenn die App die Aufmerksamkeit der Nutzer bekommt, wird das Programm auch den gewünschten Erfolg mit sich bringen.

Was passiert nach der Veröffentlichung?

Die App Entwicklung kann mit dem Bau eines Hauses verglichen werden - der Erbauer ist nie zu 100 Prozent fertig. Es gibt immer wieder einige Bereiche, die entweder saniert oder renoviert werden müssen. Mitunter fallen auch ein paar kleinere (oder größere) Reparaturen an. So ist das auch bei einer App. Wichtig ist, dass der Entwickler die Kundenmeinungen im Auge behält. Wie reagieren die Nutzer? Gibt es nur zufriedene Gesichter oder auch kritische Stimmen? Kritik ist, sofern sie sachlich ist, gut und darf keinesfalls ignoriert werden. Aus diesem Grund ist es wichtig, dass Kritikpunkte aufgenommen und analysiert werden; in weiterer Folge müssen jedoch Veränderungen folgen, sodass auch die Kritiker überzeugt werden.

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