Mit einer hochwertigen App lässt sich in den Stores von Google und Apple eine große Nutzerbasis erreichen und in einigen Fällen viel Geld verdienen. Doch was zeichnet eine erfolgreiche App aus und was gilt es bei der Entwicklung zu beachten? Die folgenden Tipps zeigen Wege hin zu einer gelungenen App Entwicklung auf.
Einer der wichtigsten Faktoren für eine erfolgreiche App-Entwicklung ist
die Marktnachfrage. Wenn im Markt keine Nachfrage besteht oder diese bereits von zahlreichen
Konkurrenten bedient wird, steht es schlecht um die Erfolgsaussichten der
eigenen App. Daher gilt es bereits vor Beginn der
Entwicklung sich einen Überblick über den Markt zu verschaffen. Dazu
gehören so einfache Schritte, wie relevante Keywords zur
App in die Suche der verschiedenen App-Stores wie den
Play Store von Google oder den
App-Store von Apple einzugeben.
Die Analyse der
Angebote der Konkurrenz ist immer der erste Schritt hin zu einem eigenen Produkt: Wo liegen
die Stärken der anderen Apps, welche Funktionen fehlen bei den Konkurrenten
noch und könnten von der eigenen App angeboten werden? Sind die Angebote
der Konkurrenz als kostenfreie Downloads erhältlich oder sind diese kostenpflichtig? Welche
Downloadzahlen erreichen die Konkurrenten mit ihren Produkten? Die Analyse sollte so
systematisch wie möglich erfolgen. Es gilt, möglichst viele Daten über die
Konkurrenz-Produkte zu sammeln. So lässt sich schnell erkennen, wo sich Nischen auftun und
ob überhaupt noch eine Nachfrage nach einer weiteren App in einem bestimmten Bereich
besteht.
Wichtig ist auch die Bezeichnung der App. Es ist wenig hilfreich, wenn die
eigene App genau so heißt wie die Angebote der Mitbewerber. Der Name muss unverwechselbar
sein und gleichzeitig sofort erkennen lassen, worum es bei der App geht. Der Entwickler
sollte sich daher genau ansehen, wie vergleichbare Anwendungen im Store heißen und sich
davon abgrenzen.
Der Kundennutzen steht stets im Vordergrund. Daher gilt es, die eigenen Stärken der App zu
betonen und auszubauen. Der Kunde sollte auf der Produktseite im
Store sofort erkennen, was die App kann und welche
Funktionen sie auszeichnen. Apps werden häufig für einen eng definierten
Einsatzbereich entwickelt wie zum Beispiel für die Navigation, die Verbesserung der
Gesundheit oder das Lernen. Es macht daher wenig Sinn, alle denkbaren Funktionen abdecken zu
wollen.
Entscheidend ist hier der sogenannte unique selling point. Hierbei
handelt es sich um ein hervorgehobenes Feature der App, das sonst kein
anderer Konkurrent aufweisen kann. Damit setzt sich die App sofort vom
Markt ab und wird in den Augen der Store-Besucher als etwas Besonderes wahrgenommen. Der
unique selling point muss sich für jeden verständlich am besten in einem Satz formulieren
lassen. Anwendungen mit zahlreichen Funktionen, deren Nutzen unklar ist und bei denen kein
Feature hervorsticht, sind in der Regel deutlich weniger erfolgreich.
Eine technisch saubere App mit echtem Mehrwert zu programmieren ist bereits schwierig genug,
reicht aber für den Erfolg noch nicht aus. Wenn die Besucher des Stores nichts von der
Existenz des eigenen Produktes wissen, werden sich nur geringe Downloadzahlen ergeben. Aus
diesem Grund ist ein effektives Marketing für den Erfolg der eigenen App unverzichtbar. In
den App-Stores sind bereits viele Millionen Angebote eingetragen, jeden
Tags stoßen zahlreiche Neuentwicklungen dazu. Ohne ein entsprechendes Marketingbudget
bereitzustellen kann es also leicht passieren, dass die eigene App im
Store untergeht.
Erfolgreiches
App-Marketing ist medienübergreifend und sollte sich nicht nur auf
Werbebanner oder Anzeigen in Videos im Internet beschränken. Auch offline etwa in Zeitungen
oder über Flyer kann Werbung für die eigene App gemacht werden. Ziel der
Marketing-Maßnahmen muss es dabei stets sein, auf die vorderen Plätze im
App-Ranking in den jeweiligen Stores zu gelangen. Wer dort einmal ist, wird
häufiger angeschaut und heruntergeladen und kann sich am Markt besser durchsetzen.
Die App kann ihren Nutzen für den Anwender nur dann erfüllen, wenn der Entwickler den Anwender genau kennt. Die Zielgruppe zu analysieren gehört daher zu den täglichen Aufgaben guter App-Entwickler. Interessant ist zum Beispiel die Erkennung von Mustern im Nutzungsverhalten. Zu welcher Tageszeit wird die App am häufigsten verwendet? Bestehen saisonale Abhängigkeiten in der App-Nutzung? Welche Altersgruppe interessiert sich am meisten für meine App? Kommt die App besser bei Frauen oder bei Männern an? Von Interesse ist auch, ob die App technisch affine oder technisch eher unerfahrene Nutzer ansprechen soll. Die Nutzungsdauer sollte ebenfalls im Blick behalten werden. Wird die App am Tag nur für wenige Minuten oder gar Sekunden verwendet, oder verweilen die Nutzer für mehrere Stunden in der App? In jedem Fall sollte der Entwickler wissen, auf welcher Plattform seine App den größten Zuspruch genießt. Hier gilt es zu unterscheiden, ob die App zum Beispiel vor allem auf dem Smartphone oder dem Tablet eingesetzt wird. Anhand dieser Daten kann dann eine Anpassung von Funktionen vorgenommen oder das Marketing neu ausgerichtet werden.
Eine App kann langfristig nur dann Erfolg haben, wenn der Nutzer sofort
weiß, was er zu tun hat. Die Entwicklung einer Oberfläche, die intuitiv bedienbar ist und
zugleich Zugriff auf alle wichtigen Funktionen und Einstellungsmöglichkeiten bietet, ist
eine Kunst. Dabei beeinflussen Design und Benutzeroberfläche sich gegenseitig. Ein
ansprechendes Design lädt den Nutzer zur Verwendung der
App ein, die übersichtliche Benutzerführung eröffnet ihm den Zugang zu den
vielen verschiedenen Funktionen der App. Die Anwendungen kommen in der
Regel ohne Anleitung aus, der Anwender muss also auf den ersten Blick verstehen, wie er die
App verwenden muss. Hier ist es hilfreich, sich die Produkte anderer
Anbieter anzusehen, die an Anwendungen mit ähnlicher Funktion und Zielgruppe arbeiten.
Umgekehrt gilt: Selbst die interessanteste App vergrault die Kunden mit
einer schlechten Benutzerführung innerhalb kürzester Zeit und treibt sie zur Konkurrenz.
Besonders wichtig ist die Benutzeroberfläche bei Produkten, die auf eine große
Marktkonkurrenz treffen. Die Anwender müssen erst von anderen Produkten weggelockt und an
die eigene App gebunden werden. Hier muss die Benutzeroberfläche perfekt
gestaltet sein, um die Umstiegshürden so gering wie möglich zu setzen.
Große
Buttons, kurze und prägnante Beschriftungen sowie eine Reduktion der Inhalte auf das
Wesentliche zeichnen eine gute App-Oberfläche aus. In jedem Fall sollte die
App einer Testgruppe vorgesetzt werden, damit Fehler und Probleme noch vor
der Veröffentlichung aufgedeckt werden können. Die Gestaltung der Benutzeroberfläche ist
daher mit intensiver Arbeit verbunden.
Ein schneller und kompetenter Support hat einen wesentlichen Anteil am Erfolg einer
App. Die Nutzer müssen wissen, dass der Entwickler ihnen
jederzeit als Ansprechpartner bereitsteht, wenn es zu einem Problem kommt und schnell nach
einer Lösung sucht. Nach der Veröffentlichung einer App geht die Arbeit
also weiter und setzt sich in der Bereitstellung eines professionellen Supports
fort.
Für die korrekte Planung des Supports muss sich der
Entwickler über die Lebensspanne seiner App im Klaren
sein. Eine App, die über viele Jahre angeboten werden soll, macht einen
anderen Support erforderlich, als eine zeitlich stark begrenzte App. Einige
Apps werden zum Beispiel flankierend zu einem großen Sportereignis
angeboten und informieren etwa über eine Fußball-WM oder eine vergleichbare Veranstaltung.
Hier muss ein Support in der Regel nicht langfristig geplant werden. Besonders wichtig ist
ein guter Support auch dann, wenn die App vom Anwender in einem produktiven Rahmen verwendet
wird. Ein Zeitplaner für Geschäftsleute in App-Form zum Beispiel sollte
technisch immer auf dem neusten Stand sein, Nutzeranfragen müssen schnell beantwortet
werden.
Weiterhin sollte der Entwickler frühzeitig eine
Vorstellung davon entwickeln, wie der langfristige Plan für die
Einführung neuer Funktionen für seine App aussehen soll.
Das wird in der Praxis auch als Roadmap bezeichnet. Denkbar ist auch, dass eine anfangs nur
für Smartphones entwickelte App zu einem späteren Zeitpunkt auch auf
anderen Plattformen bereitgestellt wird. Nach dem Lauch sollte der Entwickler jederzeit die
Kundenreviews im Store zur Kenntnis nehmen und auswerten. Häufig erhält er von den Kunden
die besten Ideen für Verbesserungen und neue Funktionen.
In der Regel möchte der Entwickler einer App mit dieser irgendwann Geld
verdienen. Bereits in der Entwicklungsphase sollte geplant werden, welche
Einnahmemöglichkeiten mit der App erschlossen werden können. Hier stehen verschiedene
Modelle zur Auswahl. Die App kann kostenfrei im Store angeboten werden, Einnahmen werden
dann über Werbeeinblendungen oder In-App-Käufe generiert. Möglich sind aber auch
kostenpflichtige Anwendungen, die vor dem Download im Store bezahlt werden
müssen.
Kostenfreie
Angebote weisen den unbestreitbaren Vorteil auf, dass sie grundsätzlich höhere
Downloadzahlen erreichen. Zwar verzichtet der Anbieter auf eine direkte Bezahlung, später
lassen sich aber Einnahmen auf anderem Wege generieren. Der wesentliche Vorzug besteht in
der höheren Verbreitung der App, die auf einer größeren Anzahl von Geräten
installiert sein wird, als dieses bei kostenpflichtigen Angeboten der Fall ist.
Grundsätzlich gilt: Bei Nischen-Produkten mit vermutlich sehr kleinem Nutzerkreis und hohem
Entwicklungsaufwand ist eine kostenpflichtige Anwendung häufig die bessere Wahl. Wird ein
großer Nutzerkreis angestrebt, kann ein kostenfreies Modell Sinn machen.
Nicht nur bei physischen Produkten wie elektronischen Geräten ist eine Qualitätskontrolle wichtig. Sie gehört ebenso zu einer gelungenen App-Entwicklung. Software ist ein anspruchsvolles Produkt, Bugs und andere Probleme mit der Anwendung können Nutzer schnell vertreiben. Eine professionelle und möglichst lückenlose Qualitätskontrolle ist daher für den Erfolg der Unternehmung unerlässlich. Hier gilt es vor allem, das Verhalten der App auf verschiedenen Systemen zu testen. Funktioniert die App immer noch, wenn sie auf einem Smartphone mit einer älteren Version von Android oder iOS installiert wird? Wir reagiert meine Spiele-App auf Mobilgeräte mit leistungsschwächerer oder älterer Grafikeinheit? Hier hilft nur das Testen auf möglichst vielen unterschiedlichen Geräten.