30 Mai 2017
Das Internet als Marktumschlagplatz ist im modernen Lebensalltag kaum mehr wegzudenken. Längst
existieren für Interessenten mit wenig Erfahrung, die online ihre eigene Verkaufsplattform
etablieren möchten, zahlreiche Möglichkeiten für den Einstieg in den Versandhandel. Die Vorteile
liegen auf der Hand: Über das World Wide Web ist das eigene Geschäft permanent erreichbar. Der
potenzielle Kundenkreis erhöht sich gegenüber einer örtlichen Niederlassung enorm. Trotz
renommierter Großanbieter auf dem Markt gibt es noch reichlich Potenzial abzuschöpfen – zumal
bei weitem nicht jeder Onlineshop optimal aufgestellt ist. Für die digitale
Existenzgründung stehen entsprechende Software-Pakete zur Auswahl, die Anfängern einen Großteil
der Arbeit abnehmen. Hohe, technische Kenntnisse als Anforderungen werden nicht mehr
zwangsläufig vorausgesetzt. Dank flexibler Software-Dienstleistungen sind also
auch Menschen ohne Affinität zur Programmierung in der Lage, über das Internet Waren anzubieten
und zu vertreiben. Entscheidend bleibt aber auch die Beachtung wichtiger Regeln. Ohne diese
droht das Projekt vorzeitig zu scheitern.
Software: Miete, Erwerb oder ein komplett eigenes Konzept?
Anbieter für Shop-Software räumen technische Probleme aus dem Weg. Allerdings
existieren unterschiedliche Konzepte, von denen einige nicht immer den individuellen Erwartungen
gerecht werden können. Open-Source-Projekte erlauben die Erweiterung des
bestehenden Grundbaukastens und ermöglichen so viel gestalterischen Spielraum. Diese Variante
ist für Nutzer mit reichlich Erfahrung im Bereich Webhosting und Programmieren eine attraktive
Wahl. Geschlossene Systeme punkten dagegen häufig mit einem schnellen Support des Herstellers –
und das kann im Ernstfall Geld sparen und Verluste minimieren. Der Zeitaufwand fällt bei eigens
aufgesetzten Lösungen sehr hoch aus, da die Erstellung des binären Fundamentes ein hohes
Engagement sowie Ausdauer erfordert. Nicht zuletzt müssen beabsichtigte Funktionen auf Fehler
geprüft werden. Know-how und viel Freizeit sind für so ein Vorhaben daher Pflicht. Fehlt einer
dieser Faktoren, bleibt nur der Griff zu einer kostspieligen Agentur zur
Erledigung der notwendigen Arbeitsschritte. Ein entsprechender Server mit hoher Kapazität gehört
für ein komplett unabhängiges Design ebenso zur Grundausstattung. Die Fixkosten für den Einstieg
fallen also entsprechend groß aus. Vorteil bleibt die absolute Kontrolle über das eigene
Geschäft und die laufenden Kosten liegen im Vergleich auf einem niedrigen Niveau. Als typische
Vertreter dieser Art gelten zum Beispiel Anbieter wie Magento,
Gambio oder xt:Commerce. Eine schnell zu realisierende
Alternative ist die Mietung eines bereits vorgefertigten Onlineshops. Besonders
für Anfänger mit geringem Startkapital stellen diese eine wirtschaftlich vertretbare Lösung dar.
Zusätzlich entfallen Anschaffungskosten für eigene Server-Strukturen, da Zugang, Installation
und Unterbringung in den meisten Fällen vom Anbieter selbst übernommen wird. Eine permanente
Internetverbindung zur Kontrolle der Inhalte muss daher stets zur Verfügung stehen.
Einschränkungen existieren aber bei der SEO-Ausrichtung, der Einflechtung von
Addons und eigenen Design-Ideen. Wer also großen Wert auf eine möglichst individuelle Aufmachung
und Programmierung des Onlineshops legt, muss hier einige Abstriche in Kauf
nehmen. Grundsätzliche Empfehlungen lassen sich angesichts der Komplexität schwer treffen. Die
Entscheidung für ein entsprechendes System basiert letztendlich auf dem Kosten-Nutzen-Faktor.
Blutige Anfänger steht mit den Mietvarianten gewiss ein attraktiver und günstiger Start in die
Welt des eCommerce zur Verfügung.
Eigeninitiative beibehalten und Berührungsängste ablegen
Software-Anbieter ermöglichen neuen Betreibern von
Onlineshops einen leichten Einstieg in den Versandhandel. Schwierige Aufgaben
wie Programmierung werden durch fertige Systeme und Support komplett ausgelagert. Trotzdem mag
es nützlich erscheinen, sich mit der Programmierung in HTML und CSS langfristig
etwas vertraut zu machen. Kleinere Arbeiten und individuelle
Änderungen lassen sich so zeitnahe umsetzen, ohne auf externe Unterstützung warten zu müssen.
Auf Dauer kann das Geld sparen und das Betreiben des Geschäftes spürbar
erleichtern. Wissenswerte Informationen und praktische Tutorials zu diesem Anlass gibt es
zahlreiche im World Wide Web. Große Vorkenntnisse sind dafür nicht notwendig und die ersten
Lernsitzungen lassen sich tatsächlich zügig meistern. Ein kleiner Einblick in die
Funktionsweise, den Aufbau und die Arbeit mit
HTML sowie CSS ist jederzeit ein Zugewinn und mit relativ wenig Aufwand zu
erlangen. Ein ähnliches Prinzip an andere Baustelle: Produktbilder. Diese stellen erstmals
visuellen Kontakt zwischen Kunden und der beworbenen Ware her. Häufig bieten Hersteller
entsprechende Vorlagen für die Nutzung in Onlineshops an. Deren inflationäre
Präsenz sorgt aber schnell für einen recht monotonen und auch unprofessionellen Auftritt. Viele
Besucher der Online-Plattform wünschen sich meist einen genaueren Einblick und empfinden
typische Produktbilder eher als eine unbefriedigende Notlösung. Wer sich die Zeit für die
Erstellung eigener Bilder nimmt, kann so Angebote optisch anregender präsentieren und sich von
der zahllosen Konkurrenz mit durchschnittlicher Aufmachung absetzen. Voraussetzung dafür bleibt
die Bereitschaft, in eine passende Ausrüstung zu investieren. Die Kosten hierfür halten sich
dank des eng eingegrenzten Einsatzgebietes aber in Grenzen und müssen definitiv nicht auf
höchstem Niveau eines professionellen Fotografen angesiedelt sein.
Stets auf die Kundschaft zugehen
Der Kunde hat immer Recht. Hinter diesem Sprichwort verbirgt sich schlicht und ergreifend die
Aufforderung eines entgegenkommenden Umgangs des Personals mit der eigenen Kundschaft.
Interessenten erwarten im Online-Handel bestimmte Standards, die es zu erfüllen
gibt. Ohne Zusicherung von Unterstützung und zugehörigen Kontaktmöglichkeiten bei Problemen oder
dem Wunsch nach Rücksendung der Ware kann keine virtuelle Filiale lange bestehen. Im Internet
finden sich ansonsten schnell Alternativen, die Konkurrenz ist stets präsent. Geht mühsam
erarbeitetes Vertrauen verloren, ist eine Reparatur des Schadens fast unmöglich. Guter Service
kann neben einem guten Sortiment und attraktiven Preisen ein kritisches Alleinstellungsmerkmal
darstellen. Eine zügige sowie einfach gehaltene Abwicklung von Retouren fällt zum Beispiel
darunter. Verzweigte oder gar versteckte Online-Formulare können rasch die Geduld von
Konsumenten auf die Probe stellen. Daher sollten Telefonnummern, Chats und E-Mail für die
Kundenberatung gut einsehbar auf der Startseite oder in den Kundenprofilen hinterlegt werden. Zu
energische Gefechte über die Rücknahme von Produkten sorgen häufig für einen schlechten Ruf.
Auch das Gewähren von Kulanz bietet einen Ansatz an, zusätzliche Kundenkreise zu erschließen und
dauerhaft zu binden. Wer über die gesetzlichen Fristen hinaus Service anbietet oder sich
kompromissbereit zeigt, wird gerne weiter empfohlen. Übrigens: Ein FAQ kann viele Fragen bereits
ohne Kontaktaufnahme klären. Sollten häufig wiederkehrende Nachfragen zu einem speziellen Thema
bestehen, ist möglicherweise eine Umstrukturierung oder ein zusätzlicher Hinweis auf der
Webseite angebracht.
Verwaltung und Auswertung von Datenbeständen
Onlineshops stehen in erster Linie für bequemes Einkaufen ohne Risiko durch
Transportschäden. Dieser etablierte Standard muss auf alle Fälle durchgesetzt werden und beim
Konsumenten ankommen. Entstehen hier beträchtliche Lücken, gilt ein Erfolg als so gut wie
ausgeschlossen. Grundpfeiler für den laufenden Betrieb sind eine gezielte Ausrichtung an den
Interessen der Kunden in Kombination mit einer durchdachten Warenwirtschaft. Der bürokratische
Aufwand mag in den Anfangszeiten noch recht überschaubar ausfallen. Aber ohne geeignetes System
für das Management von Datenbeständen, Verkäufen und Transaktionen wird diese Arbeit früher oder
später den Betreiber über alle Maßen auslasten. Treten zum ersten Mal Probleme mit einem Käufer
auf, erduldet ein Zugriff auf die essenziellen Informationen bezüglich seiner Bestellung keinen
Aufschub. Externe Software kann diesen Aufgabenbereich übernehmen, muss aber mit der gewählten
Online-Plattform für den Auftritt nahtlos zusammenarbeiten. Überschneidungen und fehlende
Interaktion bezüglich der Buchhaltung lösen sonst schnell Verwirrung aus und können die korrekte
Funktion des Onlineshops stark einschränken. Darunter fällt auch das CRM
(Consumer Relation Management). Hier gilt es möglichst viel über das Suchverhalten und die
Vorlieben der Besucher herauszufinden. Durch die gewonnenen Datenbestände können automatisierte
Vorschläge unterbreitet und Rückschlüsse über die Beliebtheit bestimmter Angebote ableiten
werden. Letztendlich verbessern diese Werkzeuge dauerhaft den reibungslosen Ablauf beim Verkauf.
Engpässe oder zu lang lagernde Warenbestände kosten Geld und müssen dringend vermieden
werden.
Große Auswahl bei Versand- und Zahlungsoptionen
Zu einer kundenorientierten Ausrichtung gehört eine angemessene Selektion an Zahlungswegen und
Versandanbietern. Längst gehören nicht alle große Versandhäuser mehr zu den absoluten Spitzen in
puncto Schnelligkeit. Absichtliche Verzögerung, um einen Premium-Lieferservice zu bewerben,
sowie strukturelle Überlastung sind mögliche Ursachen. Umso größer fällt der Ärger aus, wenn die
lang ersehnte Lieferung nicht vollständig eintrifft oder gar aufgrund mangelhafter Verpackung
Schaden nimmt. Als schillerndes und bekanntes Beispiel dient weiterhin der
Online-Händler Amazon. In der Regel treffen Waren in ein bis zwei Tagen nach
der Bestellung beim Käufer ein. Schnelligkeit und guter Service stimmen die Kundschaft
zufrieden. Ein Wettrennen Kopf an Kopf mit dem großen Versandriesen bleibt aber eher
unrealistisch. Dennoch gilt die Regel: Zügigkeit und schnelle Verarbeitung der Aufträge mitsamt
Statusrückmeldung im Profil des Konsumenten sind handfeste Pluspunkte. Außerdem erfreut es
potenzielle Konsumenten, wenn sie nicht auf einen einzigen Lieferservice oder Zahlungsweg
angewiesen sind. Persönliche Vorbehalte sind nicht ungewöhnlich gegenüber bestimmten Anbietern.
Diese Präferenzen sollten also möglichst Berücksichtigung finden. Andernfalls drohen finanzielle
Verluste, weil ein Mangel an Auswahl die Menschen abschreckt und diese so zur Konkurrenz
abdriften lässt. Eine Staffelung nach Zielgruppen kann sinnvoll sein, sofern diesen ein sehr
spezielles Klientel angehört. Gegenstände für den alltäglichen Gebrauch müssen von Menschen mit
niedrigen Einkommensquellen nicht zwingend per Kreditkarte erworben werden. Paypal, Vorkasse
oder die einfache Rechnung sind heutzutage Standard. Wohlhabendere Kreise verfügen über eine
andere Zahlzinsmentalität und dies spiegelt sich auch in der Zahlungsart wider.
Optimale Aufstellung mit SEO und durchdachter Navigation
Ein sauberer, klarer Aufbau mit logischer Vernetzung gehört zu der Pflichtausstattung eines
jeden Onlineshops. Navigationswege müssen möglichst kurz
gehalten werden. Verschachtelte Menüs und unleserliche Schrift bezüglich Typ, Größe und Farbe
haben in modernen Webauftritten keine Daseinsberechtigung. Schnell wirkt das Portal ansonsten
wie eine amateurhaft zusammengebaute Seite. Derartige Mängel lassen schnell das Vertrauen in die
Seriosität des Betreibers schwinden und sind daher unbedingt zu vermeiden. Einen hohen
Stellenwert nimmt eine gelungene Auskleidung mit Hilfe von SEO-Texten ein. Vor
allem zur Anfangszeit sind finanziellen Mittel stark begrenzt und das Schalten von Werbung liegt
somit außerhalb der vertretbaren Möglichkeiten. Der einzige Weg für ein ausreichendes Maß an
virtueller Laufkundschaft besteht über ein optimales Ranking auf den bekannten Suchmaschinen.
Existiert ein Mindestaufkommen an Traffic, steigert sich allmählich die Besucheranzahl.
Grundkenntnisse über die Anwendung von SEO-Inhalten können helfen, ausufernde
Texte auf den Kern zu reduzieren. Oberstes Gebot neben der Platzierung üblicher Schlagwörter, um
Suchanfragen auf den Onlineshop umzulenken, ist der Mehrwert für den Nutzer. Häufig werden
entsprechende Inhalte grob vernachlässigt oder finden keine effiziente Anwendung.
SEO-Agenturen leisten hier wertvolle Hilfestellung, können aber ihre Arbeit nur
korrekt ausführen, wenn klare Zielsetzungen seitens des Auftraggebers bestehen. Daher ist ein
kleiner Exkurs im Bereich SEO durchaus von großem Nutzen, um die eigenen
Vorstellungen klar herauszustellen und Auftragsarbeiten richtig einschätzen zu können. Im
schlechtesten Fall sorgen unabgestimmte Produktbeschreibungen und Ratgeber für einen
gegenteiligen Effekt. Die Suchmaschine beurteilt dann die Relevanz für
Suchanfragen als sehr niedrig. Eine ungünstige, abgeschlagene Platzierung im Ranking wäre die
Folge.
Namensgebung und Rechtsform
Der Name ist das Aushängeschild eines jeden Geschäftes.
Dementsprechend gilt es, bei der Auswahl höchste Vorsicht walten zu lassen. Besser sind kurze
und prägnante Namen, die eine Anwendung möglichst universell auch über Sprachbarrieren hinweg
erlauben. Abhängig vom Erfolg und dem Ausbau des Sortimentes mit völlig neuen Kategorien könnten
ansonsten rasch Widersprüche entstehen. Somit bleibt eine langfristige Planung die einzig
vertretbare Alternative. Eine kleine Exkursion über bekannte Suchmaschinen mit beliebigen
Schlagworten offenbart ein weiteres Problem: auswechselbare Namensschöpfungen ohne einen Hauch
an Kreativität. Neben den etablierten Platzhirschen existieren unzählige Domains mit fast
identischem Wortlaut. Allein durch die sorgfältige Wahl einer
gut klingenden Bezeichnung zieht die
zukünftige Webseite deutlich mehr Interessenten an. Ein
kleiner Gedankenaustausch im Kreise von Freunden und Bekannten liefert erste Ansätze. Hilfreich
ist auch die Inspektion von erfolgreichen Mitbewerbern. Der
wichtigste Rat: Eine gute Idee erlangt über die Zeit die nötige Reife. Daher gilt es nicht
überstürzt zu handeln. In Anbetracht der Bedeutung eines geeigneten Namens wäre ein zu
voreiliger Beschluss möglicherweise äußerst schädlich. Auch müssen konkrete Entscheidungen
bezüglich der Rechtsform getroffen werden. Abhängig von Risikobereitschaft und dem vorhandenen
Stammkapital existieren unterschiedliche Optionen. Während die Ltd. kurzfristig einen schnellen
Start ins Geschäftsleben mit nur geringfügigen Einlagen erlaubt, ist der Aufwand erhöht und
erfordert Kenntnisse im deutschen sowie englischen Recht – inklusive Vertretungen in beiden
Ländern. Zusätzlich schreckt die geringe Eigenverantwortung bei der Absicherung skeptisch
veranlagte Kundenkreise ab. Alternativen für den Einstieg bietet die Rechtsform der
Unternehmensgesellschaft (UG), die zu einem späteren Zeitpunkt in eine vollwertige GmbH
umgewandelt werden kann. Finanzielle Hürden und auch der bürokratische Aufwand halten sich hier
besonders für Neulinge noch in Grenzen. Es existieren noch weitaus mehr Möglichkeiten auf diesem
Feld, die alle ihre Vor- und Nachteile besitzen. Ein genaues Studium der Konditionen und
rechtlichen Verpflichtungen sollte auf jeden Fall vor der Existenzgründung als Betreiber eines
Online-Shops ins Auge gefasst werden.